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Blick an den Rand

Die kosmische Hintergrundstrahlung
WMAPBlick zurück 379000 Jahre nach dem Urknall:
Aufnahmen der kosmischen Hintergrundstrahlung durch das WMAP (Wilkinson Microwave Anisotropy Probe). Die unterschiedlichen Farben indizieren Temperaturschwankungen von 200-millionstel Grad.

Hinter den "Lichtvorhang" der ins Spektrum der Mikrowellen verschobenen kosmischen Strahlung (ursprünglich Röntgenlicht) kann man nicht schauen. Er bildet die Grenze, wie weit man zurück in die Entstehungsgeschicht des All blicken kann.

Aus der räumlichen Anordnung der Temperaturschwankungen lassen sich jedoch ganz erstaunliche Schlußfolgerungen über die Struktur und den Aufbau unseres Universums ziehen. Den Temperaturschwankungen liegen nämlich akustische Schwingungen des Universums vor ca 13.5 Milliarden Jahren zu Grunde: das "Echo" des Urknalls.

Und wie bei einem Musikinstrument gibt es dabei einen "Grundton" und ein ganzes Spektrum von "Obertönen", die den Klang des Instruments ausmachen. Aus der Lage des "Grundtons", dem typischen Abstand zwischen einem Temperaturmaximum und -minimum, kann man schliessen, dass das Universum flach und ohne Krümmung ist: Zwei parallele Lichtstrahlen schneiden sich nie. Aus der Intensität des ersten Obertons folgt, dass nur 4% der gesamten Masse in Form der uns umgebenden Materie (Protonen,Neutronen,Elektronen) vorliegt. Der zweite Oberton sagt uns dass die restlichen 96% sich zu 71% in einer mystischen, das Universum

auseinandertreibenden dunklen Energie manifestieren, während ca. 25% eine noch unbekannte Form von dunkler Materie - schwere, schwach wechselwirkende Elementarteilchen - sein müssen, die man möglicherweise bald in Teilchenphysikexperimenten identifizieren können wird.

Aufgrund der Bilder von WMAP kursieren derzeit die wildesten Theorien zur Gestalt des Universums. z.B. wird die Form eines Fußballs (Dodekaeder) angenommen, bei dem, wenn das Licht auf der einen Seite austritt, dann auf der gegenüberliegenden Seite wieder eintritt.

Auf der Kunstfassade steuert das Bild die Bewegung des 10x10 Pixel messenden Fensters quasi "selbst". An das Prinzip er zellulären Automaten angelehnt bestimmen die Interaktion der Farbwerte der durchmessenen Felder die Bewegungsrichtung.

Links:
WMAP
NASA
Goddard Space Flight Center (GSFC)
Princeton
NASA Film zu WMAP
Cosmos is 'shaped like a football', BBC News
Cosmic Background Imager(CBI), Anden/Chile
www.astro.caltech.edu
The cosmic symphony – eingänglicher englischer Artikel von Wayne Hu